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durch seine humoristische Dichtung,,Noah's Arche" (1825 fg.), und,,Ansgarius" (Ups., 1835, unvollendet), ein religiöses Epos.

5) Henrik Arnold Wergeland, jetzt der berühmteste Dichter Norwegens, geb. den 17. Jun. 1808 zu Christiansand, eines Pfarrers Sohn, studirte Theologie, entsagte aber wegen seines politischen Liberalismus der geistlichen Anstellung, und wurde 1840 norwegischer Reichsarchivar in Christiania, besonders als dramatischer Dichter bekannt. Hieher gehört: Die Schöpfung, der Mensch und der Messias (1830), ein religiös - philosophisches Gedicht.

Unter den Dänen sind zu nennen:

Er

1) Nicolai Frederik Severin Grundtvig, berühmt als Historiker und Dichter, geb. den 8. Septbr. 1783 zu Udby auf der Insel Seeland, wo sein Vater Pfr. war, seit 1839 Pfr. in Wartou, vorher seit 1819 zu Pröston, und von 1821 – 26 in Kopenhagen, wornach er privatisirte. hat eine grosse Sammlung geistlicher Lieder herausgegeben (Sangwörk tit den danske Kirke. 1837 ff.). Seine geistlichen Lieder gelten als vorzüglich nach Inhalt und Form. 2) Bernhard Severin Ingemann ), geb. den 28. Mai 1789 auf der Insel Falster, der jüngste unter 8 Geschwistern, eines frommen Pfarrers Sohn. Nach dem Tode seines Vaters (den 31. Dec. 1799) zog die Mutter nach Slagelse, wo der bekannte Theolog J. Moeller sein Lehrer wurde; seit 1806 studirte er in Kopenhagen, und machte 1818 fg. eine Reise durch Deutschland, Frankreich und Italien. Im J. 1822 wurde er als Lehrer der Aesthetik und der dänischen Sprache bei der Academie in Soroe angestellt, ist aber 1844 spurlos verschwunden. Er war lyrischer und dramatischer Dichter. Hieher gehört: Die Stimme in der Wüste, oder der Tod Johannis, des Täufers, Tragödie, gedichtet 1815. Weihnachtsgabe, lyrische Gedichte. 1816. Lieder beim Frühgottesdienste, 1825. Morgenlieder und Kantaten, 1822, und öfter. 3) Christian Winther, als Dichter beliebt, und der deutschen Sprache völlig mächtig, daher auch Lehrer der Kron

*) Seine zahlreichen poëtischen Schriften sind nach seiner ungedruckten Autobiographie aufgezählt in d. Bltt. f. liter. Unterhalt. 1838, No. 219 fg.

prinzessin im J. 1841 zu Kopenhagen, bekannt durch das deutsche Gedicht: Judith; dänisch von H. P. Holst. Kopenh., 1838. 8. 8 Gr.

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Noch gehören hieher Frederik Högh Guldberg, Professor in Kopenhagen (geb. das. den 26. März 1771), bekannt durch: Die Blume der Ewigkeit; der Sterbende; Gedichte über biblische Gegenstände, Koph., 1823; Psalmodie, 1836; C. A. Boye, und H. Timm.

Die geistlichen Dichter der katholischen Kirche im 19. Jahrhunderte sind folgende: 1) Friedrich Ludwig Zacharias Werner ), geb. den 18. Nov. 1768 zu Königsberg in Preussen, wo sein Vater Professor der Geschichte war, wurde Preuss. Kammersecretär in Warschau, und seit 1805 in Berlin, verliess den Staatsdienst, und lebte an verschiedenen Orten; ging 1811 zur katholischen Kirche über, und wurde Priester, bezüglich Redemptorist in Wien, wo er den 18. Jan. 1823 starb. Von seinen Werken gehören hieher seine geistlichen Lieder (ohne besondern Werth), Martin Lu ther, oder die Weihe der Kraft (Berl., 1806. 8. voll Mystik), die Musik dazu von Ans. Bernh. Weber, wogegen er später,,die Weihe der Unkraft" schrieb (1814), und sein letztes Trauerspiel: Die Mutter der Makkabäer (Wien, 1820. gr. 8.), was zwar manches Schöne enthält, aber durch die Darstellung u. den schlechten Humor den Werth verliert. Auch müssen hier seine Stücke:,,Die Kreuzfahrer; die Pilgerin am heiligen Grabe; die Vereinten am heil. Grabe" (Königsb., 1806. 8. 1818. 8.),,,die Templer auf Cypern; die Kreuzbrüder" (Berl., 1805. 1807. 1823.),,,Kunigunde, die Heilige, römisch-deutsche Kaiserin" (Lpz., 1815) genannt werden.

2) Dr. Johann Ladislav Pyrker von Felsö - Eör, geb. den 2. Nov. 1772 zu Langh in Ungarn, Sohn eines Gutsverwalters, bezüglich Kriegers, 'ging 1792 nach Neapel, ward von einem algierischen Corsaren gekapert, ist aber bald ent

*) Sein,,Lebensabriss" von Hitzig. Berl., 1823.

kommen, wurde 1792 Cistercienser, 1796 als Priester zu St. Pölten geweiht, 1807 Pfr. in Dürrnitz, 1811 Prior in St. Pölten, 1812 Abt zu Lilienfeld, 1818 Bischof von Zips, 1821 Bischof von Venedig und Primas von Dalmatien, und wirklicher geh. Rath, 1827 Patriarch - Erzbischof von Erlau. Den 18. Oct. 1842 feierte er sein 50jähriges Priesterjubiläum, und starb den 2. Dec. 1847 in Wien. Ein lieblicher und bedeutender epischer und lyrischer Dichter (Tunisias, 1820; Rudolfias, 1824). Von ihm sind: Perlen der heiligen Vorzeit (Elias, Elisa, die Makkabäer). Ofen, 1821. gr. 8. 2 Aufl. Wien, 1826. gr. 8. -Legenden der Heiligen auf alle Sonn- und Festtage des Jahres, in metrischer Form. Wien, 1842. Lex.-8. 4 Thlr. Bilder aus dem Leben Jesu und der Apostel. Lpz., 1842 fg. gr. 4. 2. Ausg., 1848 fg.- Sämmtliche Werke. N. A. Stuttg., 1843. 16. 3 Bde. 14 Thlr.

3) Johann Peter Silbert, geb. den 29. März 1772 zu Colmar im Elsass, Professor der französischen Sprache und Literatur am polytechnischen Institute in Wien; Verfasser vieler ascetischen Schriften. Die heilige Lyra. Wien, 1819. 8. 1 Thlr. Dom heiliger Sänger, oder fromme Gesänge der Vorzeit. Ebd., 1820. gr. 8. Legenden, fromme Sagen und Erzählungen gesammelt. Ebd., 1830. 2 Bde. Mannathau in

der Wüste des Lebens, religiöse Gedichte. Pforzheim, 1842. 8. 1 Thlr. u. a. m. 4) Ignaz Heinrich von Wessenberg, Freiherr von Ampringen, geb. 1774 den 4. Novbr. zu Dresden, wo sein Vater österreichischer Gesandter war; früher Bisthumsverweser von Constanz bis zur Auflösung des Bisthums im J. 1827, ward wegen seiner freisinnigen Gesinnung und Bestrebungen von der römischen Curie angefeindet, ist durch. seine Bemühungen um Einführung des deutschen Kirchengesanges verdient, und als Theolog, Aesthetiker und Dichter geschätzt. Lieder und Hymnen zur Gottes verehrung des Christen. Constanz, 1825. 16. 1 Thlr. Die christlichen Bilder, ein Beförderungsmittel des christl. Sinnes. Ebd., 1827 fg. 8. 2 Bde. N. A. St. Gallen, 1845. 4 Thlr.

5) Dr. jur. Max K. Baldamus, geb. 1784 zu Rossla am Harze, trat 1825 zur katholischen Kirche über, lebt in Wien

als belletristischer Schriftsteller. Klänge nach Oben, ein christl. Liederkranz. Wien, 1829. gr. 12.

6) P. Anton Passy), geb. den 31. März 1788 in Wien, Sohn eines Kaufmanns, Priester an der Versammlung des heiligen Erlösers daselbst seit 1821, immer kränklich, starb in Folge einer Operation des Unterkiefers den 11. März 1847 das. Seine geistlichen Dichtungen sind: Glaube, Hoffnung, Liebe. Eingeleitet von Friedr. v. Schlegel. Wien, 1821. 2. Aufl. 1834. 3. Aufl. 1842. - Orgeltöne, Samml. neuer geistl. Lieder. Wien, 1830. 2. Aufl. 1843. (Componirt von mehreren Tonkünstlern, vgl. allg. mus. Zeit. 1831, S. 399.) Der Orgel Wiederhall; geistl. Gedichte. Bonn, 1832. Wien, 1846. (Fortsetzung der,,Orgeltöne," auch der 2. Ausg. derselben angereiht.) Vollständige Samml. der geistl. Lieder des H. A. von Liguori, übersetzt und mit Noten. Wien, 1829. 2. A. Regsbg., 1842. (Mit Mell. von S. Sechter.) Gesänge, componirt von Weiss, Prof. der Tonkunst. Wien, 1833. 2 Hefte. Wissen und Glauben, Dichtung. Wien, 1839.

7) Hermann Joseph Elshoff, geb. den 17. Dec. 1795 zu Gronau bei Münster, früher katholischer Religionslebrer am Gymnasium zu Bonn. Drei Bücher Hochgesänge, Lieder u. Gedichte. Cöln, 1823. gr. 8. Daraus besonders abgedruckt: Gesänge auf das Leiden des Erlösers. Bonn, 1823.

8) Dr. ph. Phil. Carl Jos. Ant. Joh. Wilh. Smets, geb. den 15. Sptbr. 1796 zu Reval, Pfr. zu Hersel im Kreise Bonn, dann Oberpfr. in Cöln, und seit dem Herbste 1842 Domherr an der Stiftskirche zu Aachen, auch Canonicus des Collegiatstifts das., gest. daselbst den 14. Oct. 1848. Im J. 1841 reiste er nach Rom zum Papste. Dichter des Oratoriums: Die Könige in Israel, componirt von Ferd. Ries, vgl. Bltt. f. lit. Unterh. 1838, No. 363. dichte. Cöln, 1824. gr. 12. (Darin z. B. der Gang des Heilandes über den See.) - Fromme Lieder von Fr. Spee (s. o. S. 471 fg.), der heutigen Sprachweise angeeignet, mit einer biograph. u. literar-geschichtl. Einleit. Bonn,

Ge

*) Vgl. seinen Nekrolog von seinem Bruder Joh. Nepomuk Passy. Wien, 1847. Nekrolog der Deutschen. 1847, S. 198 ff.

1849. 12. Thlr. (Sonst noch: Tasso's Tod, ein Trauerspiel, 1819. Epheukränze. Aachen, 1837. u. s. w.) 9) Melchior Diepenbrock, seit 1845 Fürstbischof von Breslau), vorher Domdechant zu Regensburg. Geistlicher Blumenstrauss, aus spanischen u. deutschen Dichtergärten, den Freunden der christl. Poësie gewidmet. Sulzbach, 1829. gr. 12. 1 Thlr. (Lieder, und ein allegorisch - religiöses Festspiel von Calderon:,,Das Leben ein Traum.")

10) Wilhelm Unschuld (Pfr. und Schulinspektor), Die heiligen sonn- und festtäglichen Evangelien des Kirchenjahres. Ein Sonettenkranz. Coblenz, 1840. gr. 12.

Thlr.

11) Guido Görres, Geistliche Lieder, componirt für 2 oder 3 Sopranstimmen mit Pfte von Maria Görres. Coblenz, Blum. 1845. gr. 16. 4 Sgr.

12) Friedrich Albrecht Siegmund, Religiöse Dichtungen allen christkatholischen Glaubensgenossen gewidmet. Bresl., 1845. 8. 6 Sgr.

Die deutschkatholischen Dichter.

1) Johannes Ronge [der Stifter des Deutsch - Katholicismus, geb. den 16. Oct. 1813 in Bischofswalde bei Neisse, erst Caplan zu Grottkau (wo er katholische Lieder dichtete), musste aber wegen feindlicher Berührung mit den Katholiken abgehen, und wurde Kinderlehrer zu Laurahütte in Oberschlesien, wo er 1844 den Brief an Arnoldi, Bischof zu Trier, wegen des s. g. heiligen Rockes schrieb, und die Stiftung der Deutschkatholiken bewirkte, lebt auf Reisen, 1849 in Paris und der Schweiz], Katholische Dichtungen. Dessau, 1845. 8. 6 Gr.

2) Rongelieder; die religiösen Ideen der Gegenwart. Stuttg., 1845. 16. Thlr.

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3) Hermann Rollett (geb. 20. Aug. 1819 in Baden bei Wien, ein österreich. Dichter, lebt seit einiger Zeit in Jena, vorher in Weimar, Ulm u. s. w.), Deutschkatholisches Reformationslied. Weimar, 1845. 8.

*) Vgl. die feierliche Einholung desselben zu Breslau den 16. Jul. 1845, nebst biographischen Notizen aus seinem Leben. Bresl., 1845.

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