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hat K. Neuner componirt (München, Seidler. 1814. Op. 8. Part. 1 Thlr. 14 Gr.), eine Hymne F. W. Grund (KA. Hamburg, Böhme. 1825. 1 Thlr. 16 Gr.). Lieder von ihm sind in die Gesangbb. übergegangen, u. s. w. z. B. 4 in's Hamburger u. Würtemberger:,,Ja fürwahr! uns führt. Eine Heerde und ein Hirt. Heil uns, des Vaters Ebenbild. Mag auch die Liebe weinen."

2) Dr. th. Gottfried Menken, geb. den 29. Mai 1768 in Bremen, wo er auch nach langen und schmerzlichen Leiden den 1. Juni 1831 als Pastor primarius an der Martinikirche starb, nachdem er vorher Prediger zu Üden im Cleve'schen, in Frankfurt a/M. und Wetzlar gewesen war. Er ist besonders durch seine ,,Homilien," und als Mystiker bekannt. Ein Lied von ihm:,,Die ihr den Heiland kennt und liebt," steht im Würtemb. Gesangb. Vgl.:,,Auserlesene christl. Lieder, gesammelt von einer Freundin (Frau Pfr. Menken in Bremen), und herausg. von J. A. Kanne (s. o.). Erl., 1818. 8. 2 Bde.

3) Dr. Ludwig Friedrich Franz Theremin, geb. den 19. März 1783 (nach Andern 1780) zu Granzow in der Ukermark, wo sein Vater Prediger der französischen Gemeinde war, wurde 1810 französischer Prediger an der Werderschen Kirche in Berlin, 1815 Prediger an der Hofund Domkirche, 1824 Oberconsistorialrath und Mitglied im Ministerium, und 1840 Prof. der Theologie an der Universität, gest. den 26. Sptbr. 1846. Als Prediger und Schriftsteller rühmlich bekannt. Seine nach Inhalt und Form schönen Gedichte stehen in seinen ,,Abendstunden" (Berl., 1833 -39. 3 Bde. 2. Aufl. 1841. 8. 2 Thlr.). Er übersetzte auch Lord Byron's Hebräische Gesänge (Berl., 1820. 8.), die C. Löwe zum Theil componirte (Op. 4. Berlin, 1827.). In der,,Theodulia" auf 1828 stehen von ihm auch die Gedichte: Abraham, David, sowie er Beiträge zu Knapp's Christoterpe lieferte. In der Form des Sonettes war er besonders gewandt.

4) Abraham Emanuel Fröhlich, geb. 1796, lebt in Aarau, gab ausser Fabeln (Zürich, 1825. 8. 2. Aufl. 1829.) heraus: Ulrich Zwingli, 21 Gesänge. Zürich, 1840. Lex.-8. 13 Thlr. (Vgl. Blätt. für liter. Unterh. 1842, No. 177.), und Ulrich von Hutten. Zürich, 1845. 8. 2 Thlr. (a. a. O. 1846, No. 50).

5) Dr. Carl Rudolph Hagenbach, ordentl. Professor der Theologie in Basel, Verfasser mehrerer theologischer werthvoller Schriften, geb. daselbst den 4. Mai 1801. Ausser zerstreuten Gedichten gab er beraus: Luther und seine Zeit, eine Samml. von Gedichten. Zurich u. Frauenfeld, 1839. 8. 14 Thlr. (Gelobt in den Blätt. f. lit. Unterh. 1839, No. 225 ff.) Gedichte. Basel, 1846. 8. 2 Bdchen. 2 Thlr.

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6) Dr. th. (seit 1841 von Bonn aus honoris causa) Johann Peter Lange, seit 1840 Professor der Theologie in Zürich, vorher Pfr. in Langenberg, dann in Duisburg, als theologischer u. hymnologischer Schriftsteller, wie als Dichter rühmlich bekannt. Er gab heraus: Biblische Dichtungen. 1. Bdchen. Elberf., 1832. 8. 18 Gr. (50 Gedichte über alt- und neutestamentl. Geschichten.) 2. Bdchen. Ebd., 1834. 8. (13 Gesänge über die Geburt Jesu, 7 über seine Himmelfahrt, 11 Lieder, u. s. w.). Die Welt des Herrn. Essen, 1835. 8. Thlr. Gedichte u. Sprüche aus dem Gebiete christlicher Naturbetrachtung. Duisb., 1835. Die Verfinsterung der Welt; Lehrgedichte u. Lieder. Berl., 1838. 8. (Beifällig recensirt im theol. Lit. - Bltt. 1838, S. 674 ff., dagegen als pietistisch in Röhr's krit. Pr. - Bibl. 1840, 2. H., S. 259. Es steht darin ein Gedicht,,das Paradies" in 5 Gesängen, und,,der Sündenfall.") Gedichte. Essen, 1843. gr. 12. 1 Thlr. (25 evangel. Glaubenslieder, die Wunder des Herrn, biblische Betrachtung u. s. w.) Die kirchliche Hymnologie. Theoretische Abth., Zürich, 1843. Lex.-8.Thlr. (Von uns öfters angeführt.), womit in Verbindung steht als praktische Abth. sein: ,,Deutsches Kirchenliederbuch. Ebd., 1843. Lex.-8. 3 Thlr. (909 Lieder. Es ist ihm jedoch der Vorwurf willkürlicher Aenderung der fremden Lieder, selbst der neuern gemacht worden, z. B. von Koch). Seine übrigen Schriften (als ,,Vermischte." Meurs, 1841. gr. 12. 4 Bde.), Homilien, Abhandlungen, Leben Jesu u. s. w. können wir hier nicht. anführen. Sein Styl ist blühend und bilderreich, und sein Standpunkt gilt für ästhetisch - naturphilosophisch.

7) Karl Steiger, Kirchenrath u. Pfr. in Brunnadern in der Schweiz, ein sinniger, ascetischer Schriftsteller u. Dichter, besonders in Deutschland bekannt geworden durch seine nervigen, einfachfrommen,,Kleinen Wochenpredigten über des

Christen Stimmung und der Welt Ton" (St. Gallen, 1836. 4.),,,Sitten u. Sprüche der Heimath" (St. Gallen, 1839. 4. 4. Aufl. 1846. 8. 1 Thir.), ,,Das Krankenbuch," u. a. m. Als Dichter gab er heraus: Agage, ein christliches Taschenbuch (Ebd., 1841. 12. 1 Thlr.), Gebetbuch in Liedern. Ebd., 1846. 8. Thlr. (Vgl. Bruns' Repert. 1848, 3. H., S. 256 fg.: ,,es finden sich darin viele vortreffliche Lieder aus alter u. neuer Zeit.“), und,,Dem Herrn ein neues Lied, religiöse Gedichte." Ebd. 1846. 8. 20 Sgr. 8) J. J. Banga, gebürtig ans Basel, gest. als Predigtamtscandidat 1834 zu Frascati in Italien, wohin er sich seiner Gesundheit wegen begeben hatte. Gedichte religiösen Inhalts. Basel, 1828. Auch stehen Beiträge von ihm in Knapp's Christoterpe.

9) J. J. Rietmann (Pfr. in Nussbaumen in der Schweiz), Hiob, oder das alte Leid im neuen Liede; treu nach dem biblischen Originale (in gereimten Versen) bearbeitet. St. Gallen u. Bern, 1843. gr. 16. Thlr.

10) Meta Heusser-Schweizer, eine Schweizer Dichterin. 11) J. J. Reithart (in der Schweiz), Gedichte. St. Gallen, 1842. gr. 12. 13 Thlr. (Es sind darin auch übersetzte ausländische geistliche Gedichte.)

12) Fr. Notter hat in Knapp's Christoterpe aus fremden Sprachen übersetzte geistl. Dichtungen mitgetheilt.

13) J. Schmitz, Christliche Gedichte. 1. Bdchen. Meurs, 1846. gr. 12. 10 Gr.

Unter den Herrnhutern sind aus dem 19. Jahrhunderte 2 geistliche Dichter zu nennen, nämlich :

1) Johann Baptist von Albertini, geb. den 17. Febr. 1769 zu Neuwied, Jugendfreund Dr. Schleiermacher's, mit dem er in Niesky u. Barby gebildet wurde, wo er selbst auch bald als Lehrer angestellt ward, sowie später als Prediger. Im J. 1814 wurde er Bischof der Gemeinde. Er starb verdient und geachtet in Berthelsdorf den 6. Dec. 1831. Als Dichter ist er bekannt durch seine: Geistlichen Lieder [100] für Mitglieder und Freunde der Brüdergemeinde. Buuzlau, 1821. 2. Aufl. 1827. 3. Aufl.

1834. Sie sind weniger in der Form, als im Inhalte gut, innig, fromm, und mit denen von Novalis verwandt. 2) Carl Bernhard Garve, geb. den 24. Jan. 1763 (nach Einigen bei, nach Andern in Hannover), in der Brüdergemeinde erzogen, darnach Prediger an verschiedenen Orten, z. B. von 1810-16 in Berlin, und später in Neusalz an der Oder; er starb zu Herrenhut den 21. Juni 1841. Christliche Gesänge. Görlitz, 1825. (303 Lieder.) Brüdergesänge. Gnadau, 1827. (65 Lieder.) Er gehört unter die guten Dichter, nach Form und Inhalt, indem er das specielle herrenhutische Element weniger an sich trägt und geltend macht. Im Würtemb. Gesangb. stehen von ihm:,,Gott der Macht in deinem Rubme. Der ersten Unschuld reines Glück. Amen, deines Grabes Friede. Ach sei mit deiner Gnade. Hört das Wort voll Ernst und Liebe. Zur Arbeit winkt mir mein Beruf. Jeder Schritt der Zeit wallt zur Ewigkeit." Er hat auch über den ,,deutschen Versbau" geschrieben (Berl., 1827. 8.), sowie gedichtet, bezüglich übersetzt: Die Themis der Dichtkunst, ein Lehrgedicht in 8 Ges. Und des Horatius Brief über die Dichtkunst, deutsch mit Anm. (Berl., 1828. gr. 8.).

Ausländische geistliche Dichter des 19. Jahrhunderts.

Die Geschichte des evangelischen Kirchenliedes der Gegenwart ausser Deutschland ist bis jetzt nicht genug bekannt, und bearbeitet. Es fehlt in Schweden und Dänemark nicht an geistlichen Liederdichtern, und wir wollen jetzt noch die vorzüglichsten nennen. Unter den Schweden ist zu nennen:

1) Dr. th. Franz Michael Franzén, geb. den 9. Febr. 1772 zu Uleåborg in Finnland, gest. als Bischof von Heruösand in Schweden den 15. Aug. 1847, vorher Professor in Åbo, dann Pfr. zu Kumla u. Stockholm. Vgl. Wallin. 2) Johann Olof Wallin, der grösste geistliche Dichter Schwedens, geb. den 15. Oct. 1779 in dem Kirchspiele Stora Tuna in Dalekarlien, gest. den 30. Jun. 1839 als Erzbischof des Reiches zu Upsala, vorher Pfr. u. Religionslehrer an der

Kriegsschule zu Karlsberg, 1812 Pfr. in Stockholm, 1818 Domprobst in Westerös, 1821 Oberpfr. an der Grosskirche zn Stockholm, und 1830 Oberhofprediger daselbst. Mit Choräus und später mit Franzén gab er Psalmen heraus, sowie ein Gesangbuch, worin seine eigenen geistlichen Lieder steben, und worein er hauptsächlich die besten alten Lieder, wenig geändert, aufnahm. Es gewann vielen Beifall. Seit 1811 war er nämlich Mitglied der Commission, welche für die Umarbeitung des schwedischen Gesangbuchs niedergesetzt war. Als solches war er für die Wiederaufnahme der besseren älteren Kirchenlieder, fand aber Widerstand, den er jedoch besiegte. Es gilt dieses Gesangbuch für das,,beste in der ganzen protestantischen Kirche" (Gott lieb Christian Friedrich Mohnike, gest. den 6. Jul. 1841 in Stralsund als Consistorial- u. Schulrath, u. Oberpfr., geb. den 6. Jan. 1781 in Grimmen in Vorpommern: Hymnologische Forschungen. Stralsund, 1830. 2 Bde. Dessen Uebersetzung von Es. Tegnér's Die Kirche und Schule Schwedens. Strals., 1837. S. 43. 166. J.P.Lange, Diekirchl. Hymnologie S. 61. Brock haus. Conversationslex. der Gegenwart IV. II, S. 326). Auch hinsichtlich der Choralmelodieen hat Wallin sich verdient gemacht. Ausserdem hat er gedichtet:

,,Dädens Engel" (der Todesengel), die Ewigkeit hetr. 3) Dr. th. Esaias Tegnér, gest. als Bischof des Stiftes Wexiö in Småland zu Wexiö den 2. Nov. 1846, geb. 1782 in der Provinz Wermland, war seit 1812-24 Professor der griechischen Literatur an der Universität zu Lund, bis er Bischof wurde, rühmlich bekannt in Deutschland durch sein Gedicht: Die Frithjofs Sage (oft übersetzt, z. B. von G. Mohnike, s. o., 4. Aufl. Lpz., 1840. 8.), und die Nachtmahlskinder, übersetzt von Demselben. Lpz., 1840. 8. (Eine schöne Idylle vom Pfingstfeste, als dem Confirmations feste der Kinder, die wir hiermit empfehlen wollen.) Leider! wurde er 1840 geisteskrank, wie früber sein Bruder (es soll in der Familie liegen), und begab sich mit seinem Sohne nach Schleswig in die Heilanstalt; er wurde hergestellt, doch erkrankte er 1841 wieder.

4) Dr. th. Christian Erik Fahlerantz, geb. 1790 im Kirchspiele Stora Tuna in Dalekarlien (wie Wallin), seit 1829 Professor der Theologie in Upsala, besonders bekannt

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