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1833), Lieder: ,,Durch dich, du höchstes Gut. Wie schnell verfliessen sie. Gott, der väterlich uns liebt. Wenn ich vor meinen Schöpfer trete. Die Hoffnung naber Ewigkeit. Das Ziel von meinen Tagen" im Dresdn. u. Hamb. Gsgb. Vgl. Geistliche Lieder einer vornehmen Kurländischen Dame, v. J. A. Hiller mit Mell. herausgeg. Lpz., 1780. gr. 4. 16 Gr. (17 Lieder.) 2. Aufl. unter dem Titel: Elisen's u. Sophien's (geb. Becker verebel. mit dem Referendär J. L. Schwarz in Halberstadt geb. 1755 zu Neuautz in Kurland, gest. d. 26. Oct. 1789) Gedichte. Herausgeg. v. J. L. Schwarz. Berl., 1790. gr. 8. 1 Thlr. (12 Lieder von Elisa, componirt v. J. G. Naumann in Dresden. Ebd., 1787. Fol. 1 Thlr. 24 neue Lieder Elisen's von Demselb. 1799.) Geistliche Lieder nebst 1 Orator. u. 1 Hymne v. Ca sp. F. Neander (s. o. S. 545), herausgeg. v. Joh. Adam Hil ler. Lpz., 1783. 8. 8 Gr. (37 Lieder.)

Noch erwähnen wir :

146) Dr. Johann Bartholomäus Riederer (geb. zu Nürnberg den 3. März 1720, Professor u. Diaconus zu Altdorf, gest. d. 5. Febr. 1771), Abhandlung von Einführung des deutschen Gesangs in die evangelisch-lutherische Kirche überhaupt, und in die Nürnbergische insbesondere. Wobei auch von den ältesten Gesangbüchern u. Liedern, so bis zu Luther's Tode herausgegeben und verfertigt worden, gehandelt wird. Nürnb., 1759. 8. 4 Gr. (Eine gute Schrift. Von uns oben, z. B. S. 311, angeführt.)

147) M. Benjamin Friedrich Schmieder (geb. d. 19. Febr. 1736 zu Leipzig, 1765 Subconrector, 1771 Conrector zu Eisleben, 1780 Rector des Gymnasiums zu Halle, wo er 1813 starb), Hymnologie, oder über Tugenden und Fehler der verschiedenen Arten geistlicher Lieder. Halle, 1789. 8. (Eine gute Schrift.)

148) Georg Ernst Waldau (geb. den 25. März 1745 zu Nürnberg, erst Prediger, dann Professer, dann wieder Prediger und Inspector des Gymnasiums das., gest. d. 27. April 1817 als Antistes der Lorenzkirche das.), Sammlung geistlicher Lieder für die häusliche Andacht. Nürnb., 1778. 8. (444 Lieder.) 2. Samml. Ebd., 1779. 8. (464). Geistliche, noch ungedruckte Lieder. Ebd., 1781. 8. (78).

149) (M. Friedrich Christian Heinrich Küchel becker) [geb. zu Dreba bei Neustadt a/0. 1766, gest. als Oberpfr. zu Frohburg in Sachsen d. 16. Febr. 1836. Vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen. XIV. S. 998.], Gespräch des Pastor Ehrenreich mit einigen Bauern über die Einführung neuer Gesangbücher. Lpz., 1798. 2 Gr.

Unter den Reformirten des 18. Jahrhunderts sind folgende kirchliche Liederdichter zu erwähnen (vgl. o. S. 407 ff. 471):

150) Dr. th. Friedrich Adolph Lampe (geb. den 19. Febr. 1683 zu Detmold, Sohn eines dasigen Predigers [+ in Königsberg], seit 1703 Prediger zu Wees im Cleveschen, 1706 zu Duisburg, 1709 2. Prediger zu Bremen, 1719 Pastor primarius das., dann Professor der Theologie u. Prediger zu Utrecht, und zuletzt wieder Pastor an der Ansgariikirche zu Bremen, auch Prof. der Theologie, gest. den 8. Dec. 1729 das. Verfasser vieler deutschen u. lateinischen Schriften, besonders eines noch schätzbaren Commentarius in evangelium Joannis. Amsterd., 1724. 4. 3 Tom.), Lied:,,Mein Leben ist ein Prüfungsstand," in neuern Gsgbb. Vgl. Ein Bändlein 26 gottseliger Gesänge. Brem., 1726. 8. 2. vermehrte Aufl. 1731. 8. (Meist Festlieder.) Lange sagt a. a. O. S. 53 über ihn: Eine wahrhaft brennende Gluth des Gefühls, und ein erhabener Schwung der Phantasie zeichnen ihn aus; er ist mit den Geheimnissen des innern Lebens, so wie der objectiven Wahrheit vertraut. Die Ueberfülle seiner theologischen Typen, das Excentrische mancher Ausdrücke, sowie das Geschmacklose einzelner Wortbildungen verdunkeln oft seine Lieder, und dennoch durchbricht ihr wesentlicher Gehalt mit leuchtender Klarheit und schwungvoller Erhabenheit diese Schatten. Das Lied:,,Vater aller Gnade" verräth trotz der gehäuften Unformen noch die Kraft Lampe's;,,Mein Lebensfürst, mein auserkornes Theil," offenbart sie trotz der in's Kleine gehenden Allegorisirung des Leidens Christi;" in dem Liede: „,0 Liebesgluth, wie sollt ich dich,“ und in andern steht sie in voller Entfaltung."

151) M. Daniel Wolleb (geb. d. 20. Aug. 1692 zu Basel, französischer Feldprediger, 1722 Prediger bei der Waldenser Gemeinde zu Holzapfel im Schaumburgischen, 1724 Hofprediger zu Homburg vor der Höhe, 1733 Consistorialrath und 1. Hofprediger zu Halberstadt, wo er den 9. Mai 1763 starb), die Psalmen David's mit Beibehaltung der üblichen

Mell. Halberst., 1751. 8. 2. Aufl. mit Noten. Quedlbg., 1763. 8.

152) M. Hieronymus Annoni (geb. d. 12. Septbr. 1697 zu Basel, 1640 Pfr. zu Waldenburg bei Basel, 1747 zu Mutenz, wo er den 10. Octbr. 1770 starb), Lieder, z. B. ,,Der Heiland ist's allein." (Basler Samml. 1804. 6. St., S. 190). Gesangb. Vgl. Koch I, S. 578 ff.

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1731.

153) Gerhard Tersteegen (geb. den 27. Nov. 1697 [nach Rambach; ? den 25. Nov. nach Koch] zu Meurs in Westphalen, lebte als Seidenbandmacher zu Mühlheim an der Ruhr, wo er den 3. April [d. 5. April, Koch] 1769 starb. Ein tieffühlender Mystiker, führte ein einsames, lediges Leben, nahm sich der Menschen geistig und leiblich bielt Erbauungsstunden, Reden u. s. w.), 111 geistliche Lieder in: Geistliches Blumengärtlein inniger Seelen, oder kurze Schlussreimen, Betrachtungen und Lieder über allerhand Wahrheiten des inwendigen Christenthums u. s. w. 7. Aufl. 1768. 10. Aufl. 1799. 14. Aufl. 18.. Er glaubte, dass Gott in ihm gegenwärtig sei, und davon zeugen auch seine Lieder, von denen Lange a. a. O. S. 53 sagt: „Der viel zu wenig gewürdigte Gerh. Terst. steht so eigenthümlich da mit seiner mystischen Tiefe und Seligkeit in Gott, dass ihn auch die reformirte Kirche seiner Zeit kaum fassen konnte. In den Liedern seines geistlichen Blumengärtleins bildet die Ruhe in Gott den Grundton der lyrischen Feier. Doch hat er es weniger zum Wiederfinden seines Lebens, als zum Verschwinden desselben in Gott gebracht; seine Weltverläugnung bleibt mit einem Zuge krankhafter Askese behaftet, insofern sie selten in die Weltverklärung übergeht. Die Innigkeit und Festlichkeit seines christlichen Gefühls schafft sich oft eine Form so rein und hold, dass sie an die Formen Goethe'scher Dichtung erinnert, wie z B. in dem Liede:,,Gott ist gegenwärtig." In der Kraft der wahren Lyrik u, der festlichen Diction überragt er, wie Angelus Silesius (s. o.), die meisten Liederdichter, und wenn er weniger sinnliche Energie hat, so hat er dagegen eine reichere dogmatische Fülle." Das neue Hamb. Gesgb. hat von ihm 8, zum Theil veränderte Lieder, das Würtbg. 11:,,Jauchzt, ihr Himmel, frohlocket in englischen Chören. Ruhe hier, mein Geist ein wenig. Sieges fürst u. Ebrenkönig, hochverklärte Majestät. O Gott, o Geist, o Licht des Lebens. Kommt, Brüder, lasst uns gehen. Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten. Allgenugsam Wesen, das ich hab' erlesen. Mein Erlöser, schaue doch. Das äussre Sonnenlicht ist da. Der Abend kommt. So gehts

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von Schritt zu Schritt." Es sind von ihm noch erschienen: Geistliche Brosamen (Reden, nachgeschrieben von Andern). Gott geheiligtes Harfenspiel der Kinder Zion, bestebend in einer starken Samml. auserlesener und geistreicher Lieder, als J. Neandri und vieler audern alt und neuer Autoren. Kleine Perlenschnur. Das verborgene Leben mit Christo in Gott. Weg der Wahrbeit. Lebensbeschreibung heiliger Seelen. Vgl. Geistliche und erbauliche Briefe über das inwendige Leben und wahre Wesen des Christenthums v. W. G. Tersteegen. 2. B. 3. Th. Spelldorf, 1799. Lebensbeschr. Solingen, 1775*). Koch 1, S. 219–226,

154) M. Johann Jacob Spreng (geb, d. 31. Dec. 1699 zu Basel, Prediger zu Ludweiler im Nassauischen, seit 1543 Professor zu Basel, wo er den 24. Mai 1768 starb. Gekrönter Dichter, classisch gebildet, und um die bessere Geschmacksbildung seines Vaterlandes verdient), Neue Uebersetzung der Psalmen David's auf die gewöhnlichen Mell. Basel, 1741. 8. Frankf., 1747. 2. Aufl. Bernbg., 1766 8. Basel, 1770. 1774. Geistliche [49] und weltliche Gedichte. Zürich, 1749. 8. Es sind seine Lieder zum Theil in die Gesangbb. aufgenommen. Der Fall des Menschen, ein Schauspiel aus dem Engl. v. Dryden. Bas., 1757, Frkf., 1761. Auch gab er seines Freundes K. F. Drallinger, geb. d. 26. Dec. 1688, gest. d. 1. Jun. 1742 zu Basel als Baden - Durlachscher Hof- `. rath, Gedichte heraus. Bas., 1743 [nach Richter 1745, was nur ein neuer Titel war, Rassmann], darin 6 geistl. Lieder sind.

155) Dr. Gerhard von Hemessen (geb. 1722 zu Bremen, reformirter Prediger das., wo er den 29. April 1783 starb), Gebete and Lieder für Seefahrer. Brem., 1779. 8. (anonym). 2 Lieder von ihm:,,Immer müsse, Gott, dein Rath. Ermuntre dich, mein Geist, du musst zu Gottes Throne treten," steben im Dresdn. Gsgb. 156) Polyxena Christiana Augusta Dilthey (geb. d. 11. Dec. 1728 zu Köthen, gest. den 22. April 1777 als

) Gesammelte Schriften. 5 Bde. 3 Thle. Stuftg., 1844 fg. gr. 16. - Dr. Aug. Gebauer, Erbauliches u. Beschauliches aus G. Tersteegen ausgewählt. Stuttg., 1845. 16. Thlr.

als verehel. Oberconsistorialräthin Büsching zu Berlin, der zu ihrem,,Gedächnisse eine Schrift herausgab. Berl., 1777. 8. Gekrönte Dichterin.), Proben poëtischer Uebungen eines Frauenzimmers. Altona, 1751. Uebungen in der Dichtkunst. Halle, 1752. 8. 157) Caspar Zollikofer (geb. 1707 zu St. Gallen, Gymnasiallehrer, dann Diaconus das., gest.....), Gesang-Gebetbuch. St. Gallen, 1738. 8. (Lieder- u. Melodieenbuch.) Musikal. Rauchwerk in 300 kleinen Gebetliedern mit Mell. Ebd., 1740. Geistl. liebliche Lieder zum Lobe Gottes mit neuen Mell. Ebd., 1744. Von ihm ist:,,Gott, dessen Allmacht sonder Ende" (Diterich:,,Dein bin ich, Gott, dein ist mein"). - Wichtiger ist: Georg Joachim Zollikofer (geb. den 5. August 1730 zu St. Gallen, Sohn eines Rechtsgelehrten, reformirter Prediger in Leipzig, wo er den 22. Januar 1788 starb, als Kanzelredner berühmt, und überhaupt geachtet), geistl. Lieder in dem, von ihm herausgeg. Gsgb. Lpz., 1766. 8., als:,,Nun babe Dank für deine Liebe (Diterich:,,Dank, ewig Dank sei deiner Liebe"). Dein, Gott, ist Majestät und Macht (,,Gott, dein ist"). Der du das Daseyn mir gegeben (Diterich: ,,Der du dein Wort mir hast"). Diess, Christen, ist der Tag des Herrn. Lass mich, o Herr, in allen Dingen. Willst du der Weisheit Quelle kennen. Du, Gott, bist über Alles Herr." 4 stehen im Dresdn. und 5 im Hamb. Gesangb.

158) Georg Friedrich Ludwig Müller (geb. den 20. April 1735 zu Kleeburg bei Zweibrücken, 1757 Lehrer an der lateinischen Schule zu Bergzabern, 1760 Tertius am Gymnasium zu Zweibrücken, 1764 Pfr. zu Odenbach bei Meisenheim, bezüglich 1783 Inspector der Meisenheimer Ephorie, gest.....), Geistliche Lieder und Lobgesänge in Nachahmungen der Psalmen Davids. Mannh., 1770. 8. (37.)

159) Samuel Ludwig Majewski (geb. d. 21. Mai 1736 zu Lissa, 1781 reformirter Prediger zu Danzig, erst Diaconus das., wo er den 26. Oct. 1801 starb), Versuch einer freiern Uebersetzung der Psalmen -. Danz., 1783. 8. Psalmen und Lieder zum Gebrauch der evangelisch-reformirten Gemeinde zu Danzig. Ebd., 1785. (Gesangbuch.)

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