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A. Jakob Rambach, Ueber Dr. M. Luther's Verdienste um den Kirchengesang. Nebst einem aus den Originalen genommenen Abdrucke sämmtlicher Lieder und Melodieen Luther's, wie auch der Vorreden zu seinem Gesangbuche. Hamburg, 1813. 8. XVI. 256 S. Anhang: 92 S. 1 Thlr. 4 Gr.

Recensirt in der allg. mus. Zeit. 1813, S. 681 ff.

K. Grell, D. Martin Luther's geistliche Lieder nebst dessen Gedanken über die Musica, von Neuem gesammelt und herausgegeben. Berl., Dümmler, 1817. 8. 8 Gr.

J. J. Müller, Luther's Verdienst um die Musik. Frankfurt, 1817.

J. Arnold Kanne, Auserlesene christliche Lieder, von verschiedenen Verfassern der älteren und

neueren Zeit. Nebst einem Auhange, enthal tend Lieder von D. M. Luther. Erlangen, Heyder. 1818. 8. 2 Thle. 1 Thlr. 6 Gr. Der Anhang allein 3 Gr. P. Mortimer, Der Choralgesang zur Zeit der Reformation, oder Versuch, die Frage zu beantworten: Woher kommt es, dass in den Choralmelodieen der Alten Etwas ist, das heut zu Tage nicht mehr erreicht wird? Berl., 1821. 4 Thlr. Dazu gehören die Auszüge, welche er in der allg. mus. Zeit. 1819, S. 277. 293. 1821, S. 33. 49. 65 gegeben hat.

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F. A. Beck, D. M. Luther's Gedanken über die Musik. Zur Beförderung des Kirchengesanges aus dessen Werken gesammelt, und mit Anmerkungen und Beiträgen begleitet. Berl., 1825. 12 Gr. Recensirt in der allg. mus. Zeit. 1825, No. 46.

A. Gebauer, Dr. M. Luther und seine Zeitgenossen, als Kirchenliederdichter. Lpz., 1827. 20 Gr. Dr. M. Luther's geistliche Lieder; als ehrwürdiges Denkmal dieses Mannes bei der 3. Jubelfeier der Augsburgischen Confessions - Uebergabe im J. 1830 zum Druck befördert; mit einem Vorwort von L. Hüffel. Heidelberg, Osswald. 1830. gr. 12. 1 Thlr. 12 Gr.

C. von Winterfeld, Dr. M. Luther's deutsche geistliche Lieder, nebst den während seines Lebens dazu gebräuchlichen Tonsätzen über dieselben von Meistern des 16. Jahrhunderts. (Zur Jubelfeier der Buchdruckerkunst im J. 1840). Mit eingedruckten Holzschnitten nach Zeichnungen von A. Strähuber. Lpz., Breitkopf u. H. 1840. Fol. geheftet 5 Thlr. Prachtausgabe 10 Thir. (Ein ausgezeichnetes Werk).

Recensirt von Dr. Fink in der allg. mus Zeit. 1841, No. I. Dr. K. E. P. Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Her mann und Ambrosius Blaurer. Stuttgart, Liesching. 1841. Lex. 8. geheftet. 52 Thlr. (Auf tüchtigem Quellenstudium beruhend.) Von S. 129-151:,,die Lieder Martin Luther's. Nach dem letzten von Luther besorgten Druck:,,Geystliche Lieder. Gedruckt zu Leipzig, durch Valentin Babst, in der Ritterstrassen. M. D. XLV." Verglichen mit der 2. Ausgabe von 1547.“

Carl von Winterfeld: der evangelische Kirchengesang und sein Verhältniss zur Kunst des Tonsatzes. I. Theil der evangelische Kirchengesang im ersten Jahrhunderte der Kirchenverbesserung. Lpz., Breitkopf u. H. 1843. gr. 4. XVIII. 514 S. 161 S. Notenbeispiele. 12 Thlr. Recensirt in der allg. mus. Zeit. 1845, No. 15 ff. von Dr. E. Krüger in Emden. II. Theil der evangelische Kirchengesang im 17. Jahrhunderte. Ebd., 1845. gr. 4. XVII. 661 S. mit Notenbeilagen. 16 Thlr. Rec. von demselben a. a. O. No. 47 ff. III. Theil der evangelische Kirchengesang im 18. Jahrhunderte. Ebd., 1847. gr. 4. XXVI. 589 S. u. 276 S. Notenbeilagen. 18 Thlr. Recensirt von demselben a. a. O. 1847, No. 41-43. (Das erste erschöpfende, auf langes, umfassendes Quellenstudium sich gründende Werk über den evangelischen Kirchengesang von bleibender Bedeutung.) Im I. Theile, dritten Abschnitte behandelt der Herr Verfasser,,Luther'n als Sänger geistlicher Weisen für die evangelische Kirche," S. 143 ff.

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Dr. ph. Julius Leopold Pasig (in Leipzig), Dr. Martin Luther's Geistliche Lieder. Nach dem letzten von ihm selbst besorgten Drucke herausgegeben, und mit Anmer

kungen und Beilagen begleitet. Lpz., Gebhardt u. C. 1845. kl. 8. 10 Sgr. (Populär.)

Dr. Friedrich Crusius, Dr. Luther's geistliche Lieder. Vollständig und unverändert mit Erläuterungen. Magdeburg, Falkenberg. 1846.

10 Sgr.

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gr. 8.

Dr. K. E. P. Wackernagel, Dr. M. Luther's geistliche Lieder mit den zu seinen Lebzeiten gebräuchlichen Sing weisen. Mit Randzeichnungen von Gustav König. Stuttgart, Liesching. 1848. gr. 4. XXXII. XX. 196 S. 2 Thlr. 10 Gr. netto. (Ein Prachtwerk hinsichtlich der Ausstattung, auf Quellenstudium beruhend, und den Gegenstand erschöpfend). Günstig recensirt in Gersdorf's Repertorium 1848, S. 407: ,,unstreitig das Durchgreifendste und Tüchtigste, was für sie je geschehen ist, besonders in Hinsicht der Kritik ihres Textes, und des literar - historischen Apparates"), und von Wilhelm Bauer im theologischen Literaturblatte zur Darmstädter allg. Kirchenzeit. 1848, No. 54. 55. G. Freiherr von Tucher, Schatz des evangelischen Kirchengesanges im ersten Jahrhundert der Reformation. Herausgegeben unter Mitwirkung Mehrerer. Leipz., Breitkopf u. H. 1848. 2 Tble. gr. 8. I. Theil: Liederbuch, auch unter dem Titel: Kirchengesänge, Psalmen und geistliche Lieder Dr. M. Luther's und anderer frommer Christen. 32 Thlr. netto. II. Theil: Melodieenbuch; auch unter dem Titel: Melodieen des evangelischen Kirchengesanges im ersten Jahrhundert der Reformation mit den verschiedenen Harmonisirungen dieser Periode. 42 Thlr. (Ebenfalls ein gediegenes Werk, aus den Quellen geschöpft, und allgemeiner Empfehlung werth.) Als Vorläufer davon war von Demselben erschienen: Schatz des evange lischen Kirchengesanges der Melodie und Harmonie nach aus den Quellen des 16. u. 17. Jahrhunderts geschöpft, und zum heiligen Gebrau che eingerichtet, zugleich als Versuch eines Normal- oder Allgemein-Choralbuches bezüglich der älteren Periode des Kirchengesanges. Stuttg., Metzler. 1840. gr. Lang 4. 60 S.

Letzteres recensirt mit Angabe von Berichtigungen und abweichenden Ansichten in der allg. mus. Zeit. 1841, No. 4.

Ausserdem handelt davon z. B. auch:

Johann Ernst Häuser, Geschichte des christlichen, insbesondere des evangelischen Kirchengesanges und der Kirchenmusik von Entstehung des Christenthums an bis auf unsere Zeit. Quedlinburg u. Leipzig, Basse, 1834. gr. 8. S. 61 ff.: ,,Glanz- und Kraftperiode. Dr. M. Luther, als Reformator des Kirchengesanges."

Joh. Heinrich Friedrich Ludwig Jansen (chedem Cantor in Rheden), die evangelische Kirchenge sangskunde. Jena, Hochhausen. 1838. gr. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Von §. 19, S. 25 an: Luther's Verdienste um den Kirchengesang."

دو

Eduard Emil Koch (Pfarrer in Grossaspach), Geschichte des Kirchenliedes und Kirchengesanges mit besonderer Rücksicht auf Würtenberg. Stuttgart, Belser. 1847. gr. 8. 2 Thle. 2 Thlr. 3 Gr. 1. Theil die Dichter und Sänger. 2. Theil die Lieder und Weisen. (Mit sichtbarer Kenntniss, Liebe und Sorgfalt gearbeitet, und zugleich der Erbauung dienend. Es sind die Biographieen der geistlichen Liederdichter gegeben in ziemlicher Ausführlichkeit, und die Wirkungen einzelner geistlicher Lieder auf Gemüth und Leben der Menschen an Beispielen beschrieben.) Von I, S. 52 ff. an wird vom Zeitalter Luther's gehandelt.

Vgl. auch:

Friedrich C. Anthes (2. Pfarrrer zu Haiger im Nassauischen), die Tonkunst im evangelischen Cultus nebst einer gedrängten Geschichte der kirchlichen Musik. Ein Handbuch für Geistliche, Organisten u. s. w. Von Herzoglich Nassauischer Regierung zur Anschaffung für die evangelischen Landeskirchen empfohlen. Wiesbaden, Friedrich. 1846. 4. 2 Thlr. XII. 207 S. 32 S. Notenbeispiele. (Für den gedachten Zweck instructiv.) Von §. 3, S. 23 ff. an handelt das Buch,, von der Reformation *)." Als ältere Werke führen wir noch an:

Joh. Bartholomäus Riederer, Abhandlung von

*) Auch einige Aufsätze in der allg. mus. Zeit. schlagen hier ein, z. B. IX. B., S. 162 ff. XXV. Bd., S. 507 fl.: über Luther's Choralmelodieen, und anderwärts.

Einführung des deutschen Gesanges in der evanlischen Kirche. Nürnberg, 1759. 4 Gr.

W. Abraham Teller, Kurze und wahrhafte Geschichte der ältesten deutschen Kirchengesange, besonders von Dr. M. Luther. Berl., 1781. 3 Gr.

§. 10.

Was that Luther zunächst als Dichter für das Kirchenlied? Diese Frage verdient zuerst aufgeworfen, und von uns beantwortet zu werden?

1) übersetzte er alte lateinische Gesänge und biblische Psalmen in das Deutsche, und ahmte die letzteren nach ; 2) verbesserte er schon verdeutschte oder ursprünglich deutsche Gesänge;

3) brachte er biblische Stellen in deutsche Reime; und4) dichtete er ganz neue Lieder für die Kirche (Originalkirchenlieder).

Wir lassen nun die Lieder Luther's der Zeitfolge nach, wie sie entstanden sind, hier folgen.

No. I.,,Ein neues Lied wir heben an, das walt Gott unser Herr," mit der Ueberschrift:

Ein lied von den zween merterern Christi, zu Brüssel von den Sophisten von Löwen verbrannt, geschehen am 1. Jul. 1523.“ Abgedruckt bei Wackernagel, das deutsche Kirchenlied S. 140, und Luther's Geistliche Lieder S. 49 ff., an letzterem Orte mit der Melodie ). Das Lied ist wahrscheinlich von Luther gleich

*) Jene beiden Märtyrer, auf welche dieses Lied von Luther gedichtet worden ist, waren Augustiner - Mönche von Antwerpen, und hiessen Heinrich Voes und Johann Esch. Sie hingen der lutherischen Lehre an, und wurden zu Brüssel am 1. Jul. 1523 durch die Ketzerrichter Nicolaus Egmondanus und Jacob Hoghstraaten verbrannt. Ein Dritter, der später starb, hiess Lampertus Thorn. An ihn schrieb Luther einen Trostbrief. Die Angabe aber, als hätten sie in der Flamme widerrufen, ist von Erasmus als unwahr erwiesen. Darüber die Artikel, warumb die zween christliche Augustiner Mönch zu Brüssel verbrandt sind, sammt einem Sendbrief D. Mart. Luther's an die Christen in Holland und Brabant.“ Wittenberg, 1523. (Vergl. de Wette, Luther's Briefe II. Theil, S. 362 fg. No. 512. ohne die Artikel). Abgedruckt auch bei Pasig a. a. O., S. 124 ff.

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