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Zehntes Jahrhundert.

XIV. Robert, König von Frankreich. XV. Fulbert von Chartres.

XIV.

Robertus, Galliae rex.

Veni sancte Spiritus

Et emitte coelitus

Lucis tuae radium.

Veni pater pauperum,

Veni dator munerum,

Veni lumen cordium.

Consolator optime,
Dulcis hospes animae,
Dulce refrigerium :
In labore requies,
In aestu temperies,
In fletu solatium.

O lux beatissima Reple cordis intima Tuorum fidelium!

Sine tuo numine

Nihil est in homine,

Nihil est innoxium.

Lava, quod est sordidum,

Riga, quod est aridum,
Sana, quod est sauc ium;

XIV.

Robert, König von Frankreich.

Komm, o heil'ger Geist, und send❜

Deines Lichtes Gnadenspend'

Von dem Himmel uns herab.

Freund der Armen allzumal,
Freudenspender ohne Zahl,

Komm! des Herzens Licht und Stab.

Tröster in der höchsten Noth,

Unfrer Seelen gastlich Brod,
Labetrunk in jedem Schmerz:
Bei der Arbeit schenk'st Du Ruh,
Fächel'st milde Kühlung zu,
Spendest Trost ins kranke Herz.

du seegenvoller Schein

Füll' des innern Herzens Schrein
Deiner treuen Jünger all!
Denn nur Deiner Gottheit Kraft
In ihm alles Gute schafft,
Daß es nicht in Sünd' verfall'.

Wasche, was im Staube kriecht, Tränke, was im Sand versieg't, Und was schmerzet, nimm hinweg;

Flecte, quod est rigidum,
Fove, quod est frigidum,

Rege, quod est devium!

Da tuis fidelibus

In te confitentibus
Sacrum septenarium; 30)

Da virtutis meritum,

Da salutis exitum,

Da perenne gaudium!

XV.

Fulbertus Carnotensis,

Chorus novae Hierusalem

Novam meli dulcedinem

Promat, colens cum sobriis
Paschale festum gaudiis:

Quo Christus, invictus leo,
Dracone surgens obruto,
Dum voce viva personat,
A morte functos excitat.

Quam devorarat, improbus Praedam refudit tartarus, Captivitate libera

Iesum sequuntur agmina.

Biege, was sich nimmer biegt,
Wärme, was erstarret liegt,
Führ', was irr ist, auf den Weg.

Allen aber, die getreu Auf Dich bauen, o verleih' Deine sieben Gaben heut; Lohn der Tugend alle Zeit, Seel'gen Todes Freudigkeit, Ewige Glückseeligkeit !

XV.

Fulbert von Chartres.

Aus der Gemeinde vollem Chor
Wall' heut ein füßes Lied empor,
Die jezt von frommer Luft durchweht,
Der Ostern hohes Fest begeht.

Christus, der Löwe, unbesiegt,
Er schwebt empor; der Tod erliegt;
Er weckt mit seiner Stimme Schall
Die Todten aus den Gräbern all.

Was jüngst das dunkle Grab umschloß Als Beute, läß't es wieder los, Und frei und aller Fessel baar Folg't Jesu der Erlösten Schaar.

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